Das ist die perfekte Uhr zur Globalisierung. Die neue Seiko Astron GPS Solar ist die erste, die ein GPS-Signal dafür nutzt, die Zeit in allen 39 existierenden Zeitzonen richtig anzuzeigen, an jedem Ort der Welt also. Für Piloten, echte Jetsetter und Weltumrunder, und nicht zuletzt für Technikbegeisterte.
Der Name Astron ist Kennern der Uhrenhistorie ein Begriff. Seiko präsentierte 1969 unter dem Namen die erste Serienarmbanduhr der Welt mit einem Quartzwerk. Sie wurde mittlerweile sogar in der Liste der IEEE-Meilensteine aufgenommen. Diese wird vom renommierten Institute of Electrical and Electronics Engineers publiziert und enthält so bahnbrechende Erfindungen wie den ersten transkontinentalen Telegraphen, Marconis Experimente oder Thomas Edisons Arbeiten. Über die Meriten von Seiko in der Weiterentwicklung der Quarzuhrentechnik haben wir an dieser Stelle schon mehrmals berichtet. Die letzten Meilensteine waren die E-Ink-Displays und die Uhren mit Spring Drive-Technik.
Um Uhren mit Zeitsignalen zu synchronisieren, war bis anhin der Empfang eines der existierenden Funksenders notwendig, wie beispielsweise dem DCF-Sender in der Nähe von Frankfurt. Seiko hat mit dieser Technik viel Erfahrung, und auch die E-Ink-Uhr aus dem Jahr 2010 nutzt sie. Doch diese Signale sind längst nicht überall auf der Welt verfügbar.
Von der Fachwelt völlig unerwartet (und als Geheimnis mindestens so gut gewahrt wie ein neues Produkt von Apple) zog der japanische Gigant nun an der Baselworld 2012 eine Astron aus dem Hut, mit absolut bahnbrechender Technik. Astron GPS Solar heisst das brandneue Modell, das in einem stattlichen Titangehäuse mit 47 mm Durchmesser daherkommt. Allerdings täuscht die Grösse – die Uhr ist dank des verwendeten Gehäusematerials sehr leicht und damit angenehm am Handgelenk zu tragen.
Den geschichtsträchtigen Namen Astron hat sich die Uhr wohl verdient. Herzstück der Uhr ist ein über Jahre vollkommen neu entwickeltes Werk, das einen extrem miniaturisierten Empfänger für GPS-Signale enthält. Dieser zeichnet sich vor allem auch dadurch aus, dass er extrem wenig Strom verbraucht. Nicht weniger als hundert Patente sind in der Uhr enthalten. Die Stromversorgung erfolgt mittels Solartechnik über ein lichtdurchlässiges Zifferblatt.
Um die Datenmenge minimieren zu können, haben die Ingenieure von Seiko die Welt in rund 1’000’000 Sektoren aufgeteilt. Von jedem dieser Orte sind die Koordinaten und die anzuwendende Zeitzone bekannt. Einmal täglich oder auf Knopfdruck stellt sich die Astron nun an jedem Ort der Welt auf die lokale Zeit ein. Wer den Himmel sieht, hat genaue Zeit – so einfach kann das Leben des Reisenden jetzt sein.
Problematisch sind ja nicht die geographisch definierten Zeitzonen, sondern diejenigen, die aus politischer Motivation eingeführt wurden. Wie beispielsweise vom venezolanischen Revolutionscaudillo Hugo Chavez, der mit einer halbstündigen Verschiebung Distanz zum Erzfeind USA symbolisieren wollte. Oder in Nepal, wo mit UTC + 5:45 h eine noch bizarrere Differenz angewandt wird – dies, um sich vom grossen Nachbar Indien abzugrenzen.
Dafür liest die Astron das Signal von vier oder mehr Satelliten aus, die in ihrem Sichtbereich sind. Damit die Ortung mit GPS-Signalen funktioniert, müssen die Satelliten sowieso über die höchst präzise Atomzeit verfügen – sie sind also eine dauernd verfügbare Quelle für genaueste Zeit. Aber auch ohne Satellitenempfang verspricht Seiko eine Genauigkeit von +/- 15 Sekunden pro Monat. Und wer die Angaben von Seiko kennt, weiss, dass hier immer eher tief gestapelt wird. Selbstverständlich korrigiert die Astron auch das Datum automatisch – und das bis ins Jahr 2100.
Detailreich und dreidimensional: das perfekt verarbeitete Zifferblatt
Lanciert wird die Uhr in einer kompletten Kollektion in verschiedenen Varianten. Allen gemeinsam ist das Titan- oder Stahlgehäuse mit einem Saphirglas mit einer beidseitig angebrachten Seiko-eigenen „Super-Clear“-Antireflexbeschichtung, die 99% der Lichtreflektion absorbieren soll. Speziell ist auch die kratzfeste Keramiklunette. Das Flaggschiff SAST001 ist die auf weltweit 2500 Stück limitierte Lancierungsserie im Gehäuse mit einer schwarzen Karbonbeschichtung, das sich zudem über besonders aufwändig gemachte Flanken auszeichnet. Das bestechend dreidimensionale Zifferblatt mit seinen aufgebrachten Stundenringen, und der markanten Skala für die Anzahl empfangener Satelliten, die Sommerzeit, den Flight Mode und die Gangreserveanzeige besticht durch seine Verarbeitungsqualität. Markant sind die satt mit Leuchtmasse versehenen Stundenindexe, die mit der Innenlunette verbunden sind, auf der bei der die weltweit 24 Zeitzonen mit Flughafenkürzeln angebracht sind. Bei der 6-Uhr-Position wird die Heimat- oder Referenzzeit angezeigt, mit einer kleinen 24-Stunden-Uhr. Wasserdicht sind die neuen Astron bis 10 bar.
Aufwändig gemachtes Gehäuse bei der limitierten Serie.
Die unlimitierten Varianten haben Gehäuse in Titan mit mit Titan- oder Silikonband (SAST003 / SAST005) oder in Stahl mit Stahlband. Die Uhren kommen im Herbst 2012 auf den Markt, voraussichtlich zu Preisen zwischen 2600 und 4400 Schweizer Franken.
Das Einsteigermodell in Stahl mit Silikonband.
Uhrsachen konnte sich wenige Exemplare der limitierten Startserie sichern.