An den Uhrenmessen in Genf und Basel 2007 waren wieder viele Neuheiten zu sehen. Bei all den Entwicklungen (und teils auch Pseudo-Entwicklungen….) der Haute Horlogerie fragt man sich ab und zu, wohin alles noch führen soll.
Waren in den letzten Jahren vor allem die Tourbillons die Stars der Szene (man konnte bereits von „akuter Tourbillonitis“ sprechen) kamen 2007 mehrere Minutenrepetitionen auf den Markt, nebst vielen anderen grösseren und kleineren Komplikationen.
Eine Uhr aber war für uns unbestritten die Erstaunlichste: Die Vintage 1945 Jackpot Tourbillon der alteingesessenen Manufaktur Girard-Perregaux. Hier durften die Uhrmacher sich einmal wirklich ausleben. ben. Wir hatten das Privileg, sie am SIHH in Genf demonstriert zu erhalten – und waren wirklich sprachlos.
Eine kleine Demonstration der Uhr sehen Sie in diesem Video.
Niemand hätte erwartet, dass ein so traditionsreiches Haus eine dermassen verspielte Uhr lanciert. Sie orientiert sich an den legendären „Einarmigen Banditen“, wie sie in Casinos zu sehen sind. Mit dem Hebel auf der rechten Seite werden – wie beim Vorbild – die drei Walzen mit ihren fünf verschiedenen Symbolen in Gang gesetzt. Sie drehen perfekt im Freilauf, um dann anzuhalten, begleitet von einem sanften Glockenschlag. 125 Kombinationen sind möglich – der Jackpot wird fällig, wenn alle drei Glocken in einer Reihe stehen.
Die Symbole sind die selben wie beim ersten mechanischen Geldspielautomaten der Geschichte, der legendären „Liberty Bell“ – es sind dies Pik, Herz, Karo, Hufeisen und die Glocken.
Fast vergessen geht vor lauter Staunen das komplexe Tourbillon auf der charakteristischen GP-Brücke – obwohl es für sich alleine schon ein wahres Meisterwerk ist.
Mehr als 600’000 Franken muss der Besitzer dieses wahren mechanischen Kleinods auszulegen bereit (und fähig) sein. Aus Kapazitätsgründen können nur wenige Exemplare pro Jahr hergestellt werden. Wenn Sie also im Casino in Las Vegas den grossen Jackpot knacken, müssen Sie unter Umständen einige Jahre warten, bis Sie sich das adäquate Erinnerungsstück dazu kaufen können – selbst wenn es an den Mitteln nicht mehr fehlen würde….
Das Werk ist eine uhrmacherische Augenweide…
…darum hier gleich noch eine grössere Ansicht: