Katana ist der Begriff für ein japanisches Langschwert, das sich durch eine geschwungene Form mit einer einfachen Schneide auszeichnet. Katana steht heute aber auch generell für „Schwert“ . Die Kunst des Schwertermachens ist in Japan legendär und geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die Ananta-Linie orientiert sich an dieser Tradition, sowohl handwerklich als auch bei der Form der Gehäuse.
Präzision, Handwerk, geschwungene Linien – alle diese Elemente sind ins Design der Ananta eingeflossen. Ein markantes Grundgehäuse bildet die Basis der Uhren. Darin integriert wird die eigentliche Uhr mit ihrer runden Form. Zeiger und Indexe sind messerscharf, an den Kanten poliert, auf den Oberflächen fein gebürstet. Der Rotor ist vom Handschutz der Schwerter inspiriert.
Der Spring Drive-Chronograph aus der Ananta-Linie.
Ananta ist ein Begriff aus dem Sanskrit – er steht für das Unendliche. Das Entwicklerteam von Seiko hatte weitgehend freie Hand bei der Erschaffung der Ananta-Linie, es sollte einfach Handwerk auf höchstem technischen Niveau resultieren, so die Vorgabe, die „Uhr fürs Leben“. Entstanden ist eine ungemein hochwertige Kollektion von Uhren mit traditionellen automatischen Mechanikwerken und mit gewissen Modellen, die auf die nur von Seiko beherrschte SpringDrive-Technik setzen. Schon in den sechziger Jahren erzielten mechanische Seiko-Werke an Observatoriumswettbewerben in Genf und Neuchâtel Bestwerte. Seither hat der japanische Riese ständig an der Perfektionierung seiner Techniken gefeilt. Flaggschiff sind heute die nur in Japan (und, als einzige offizielle unabhängige Verkaufsstelle in Europa auch bei Uhrsachen in Bern) erhältlichen Modelle der Grand Seiko-Linie.
Seiko Ananta Automatic Chronograph
Die Ananta-Linie ist nun die erste Serie von Seikos im oberen Preissegment, die weltweit lanciert wird. Sie umfasst drei mechanische Kaliber, von denen zwei vollständige Neuentwicklungen sind. Seiko spricht selber von Superlativen in der Präzision, der langfristigen Zuverlässigkeit und der Gangreserve. So wie wir die Firma kennen, wird sie hier sicher nicht übertreiben – unsere Erfahrungen mit den Grand Seiko-Werken sind hervorragend. Nicht die komplexesten Zusatzfunktionen sollten das Ziel sein, sondern eine servicefreundliche, dauerhafte, robuste und solide Uhr.
Das Werk des Seiko Ananta Spring Drive Chronographen
Die Werke schwingen mit der Frequenz von 4 Hz, also mit 28’800 Halbschwingungen pro Stunde. Das 8R28-Chronographenwerk ist eine Konstruktion mit Schaltrad und einer vertikalen Kupplung. Das Kaliber 6R24 bietet eine doppelte retrograde Funktion für Kalenderdatum und Wochentag. Alle drei Werke benutzen die Seiko-eigene Legierung „SPRON 510“ für die Aufzugsfeder, für den Aufzug kommt das schon 1959 eingeführte „Magic Lever“-System zum Einsatz, das für eine besonders schnelle und effiziente Aufzugsleistung sorgt.
Aber auch die SpringDrive-Technik wurde der Ananta-Linie zugänglich gemacht. Das bereits legendäre Spring Drive-Chronographenwerk 5R86 ist bereits aus der Grand Seiko- und der SpringDrive-Kollektion ein Begriff. Auch das SpringDrive-Kaliber 5R66 mit zweiter Zeitzone wird verbaut.
Zifferblattperfektion von Seiko
Das Design der Uhren ist sehr eigenwillig und wird nicht allen gefallen. Die von uns aufgeschnappten Kommentare der Besucher am Stand von Seiko an der Baselworld schwankten zwischen grosser Begeisterung und harscher Ablehnung, kalt gelassen hat es hingegen niemanden. Die Uhren haben eine stattliche Grösse, liegen aber enorm gut am Arm, wie wir uns selber ausführlich überzeugen konnten. Die Ergonomen von Seiko haben hier brilliante Arbeit geleistet.
Seiko Ananta Double Retrograde Automatic
Seiko Ananta Automatic Chronograph in der Seitenansicht
Die Verarbeitung ist tadellos, und was die japanischen Gehäusebauer an Finish abliefern, dürfte manche Mitbewerber zwischen Sorgen, Neid und Bewunderung schwanken lassen. Preislich liegen die Uhren im Rahmen der Mitbewerber der bekannten Schweizer Marken. Die Einstiegsmodelle starten bei rund CHF 3000.-, der limitierte SpringDrive-Chronograph im Gehäuse mit schwarzer PVD-Beschichtung wird rund CHF 8500.- kosten. Die Uhren sind also keine Billigangebote, müssen sich aber punkto Qualität und Innovation vor den helvetischen Platzhirschen keineswegs verstecken – im Gegenteil.
Gehäusefinish in der Detailansicht.