Nein, nicht noch eine Fliegeruhr! Uhren dieser Gattung gibt es unterdessen zur Genüge, darunter auch einige wenige schöne Exemplare. Wenn nur jeder zehnte Fliegeruhrenträger wirklich mit einem Flugzeug in die Luft ginge – der Himmel wäre überfüllt wie die Zürcher Westumfahrung morgens um 8. Für die in Biel domizilierte Uhrenfirma Perrelet genug Grund, ihre Kollektion nicht um eine Fliegeruhr im klassischen Sinn zu ergänzen. Sie packt das Thema Fliegerei auf eine ganz andere Weise an, Resultat ist das Modell „Turbine“.

Dabei macht sich Perrelet die einzigartige Technik ihres Doppelrotors zu Nutzen. Perrelet gilt als Erfinder des automatischen Aufzugs. Um diese Meriten zu unterstreichen, hat die Firma in den vergangenen Jahren mehrere Modelle mit dem Doppelrotor ausgestattet. Dabei wird der herkömmliche Aufzugsrotor auf der Rückseite des Werks mit einem zweiten Rotor auf der Zifferblattseite verbunden. Die letzte Kollektion, die diese Technik einsetzt, war die in Basel 2008 vorgestellte „Diamond Flower“ (Tick different berichtete), eine Damenuhr, bei der auf Zifferblattseite eine Blume mitbewegt. Die Uhr fand auf Anhieb sehr viele Freundinnen und gewann mehrere Preise.

Perrelet Turbine in schwarz/rot

Die „Turbine“ in schwarz (Titan mit DLC-Beschichtung) mit roten Elementen. Verblüffend.

Bei der neuen Kollektion „Turbine“ dreht jetzt ein stilisiertes Turbinenrad auf dem Zifferblatt. Die zwölf Turbinenschaufeln aus Titan drehen in beide Richtungen, je nach Bewegung des Trägers. Das eigentliche Zifferblatt besteht aus zwölf Segementen und verdeckt den Rotor, nur die zwölf Schlitze geben die Sicht darauf frei. Geschickt eingesetztes Superluminova unterstreicht den verblüffenden Effekt, der so noch nie dagewesen ist. Ein weiterer Beweis, dass in der Uhrenindustrie doch noch nicht alles erfunden ist.

Auch das Gehäuse aus Titan (mattiert oder als schwarz DLC-beschichtete Varainte) oder 18 Kt. Rotgold interpretiert das Thema Turbine. Aerodynamisch ist der Auftritt, mit harmonisch abgerundeter Lunette und einem etwas versenkten, bombierten Saphirglas. Das Gehäuse verjüngt sich gegen den Boden, vertikale Kanellierungen betonen die Schnittigkeit. Windschlüpfrig versenkt ist die Krone. Um sie zu bedienen, muss zuerst ein kleiner eingeklappter halbrunder Griff ausgeklappt werden. Natürlich hat das Gehäuse auf der Rückseite einen Sichtboden aus Saphirglas. Darunter zeigt sich das nach allen Regeln der Kunst bearbeitete Automatikwerk, dessen in schwarz gehaltene Brücken und Platinen und die polierten und dekorierten Werkteile. Auch der eigentliche Hauptrotor ist im Aviatikdesign gestaltet. Die sportlich-technische Erscheinung der Uhr wird durch die gekonnt ins Gehäuse integrierten Kautschukbänder unterstrichen. Die Titan-Faltschliesse – schon aus der Titan-Kollektion von Perrelet bekannt – ist ebenfalls schön und sorgfältig verarbeitet und dekoriert.

Fazit: Die Turbine ist eine echte Innovation und überzeugt durch ihren sehr hohen „Toy-Faktor“. Ein Muss für Fliegerfans und Freunde avantgardistischer Technik, und dies zu sehr angemessenen Preisen ab CHF 6800.-

Die Bilder:

Perrelet Turbine in Titan - Seitenansicht

Die Turbine in der Seitenansicht: Aerodynamisch inspiriertes Gehäuse aus Titan, versenkte Krone.

Perrelet Turbine in Titan - Modell A5006/1

Die Turbine in Titan, Referenz A5006/1

Perrelet Turbine ganz in schwarz

Ganz schwarz und extrem cool: Die Turbine im DLC-beschichteten Titangehäuse mit schwarzem Zifferblatt und schwarzen Zeigern.

Für die Freunde der Technik hier noch die Details:

Werk: Automatik P-181, 28’800 A/h, 21 Rubine, Gangreserve 42 Stunden

Gehäuse: in Titan, Titan mit schwarzer DLC-Beschichtung oder 18 Kt. Rotgold (4N), entspiegelte Saphirgläser auf Vorder- und Rückseite, ø 44 mm

Wasserdichtigkeit: 5 atm

Band: Naturkautschuk mit Titan-Faltschliesse